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Re: knarrendes geräusch
geschrieben von: Gerd Batke (---)
Datum: 10. März 1999 00:00

[br]
~~[br]
~~Hallo Jens,[br]
~~kannst Du vielleicht ein wenig genauer orten, woher das Knarren kommt?[br]
~~Wenn z.B. von der Hinterachse, dann evtl. Feststellbremse, bei der die Backen sich nicht ganz lösen und erst beom Anfahren "losbrechen".....[br]
~~Gerd[br]
~Hi Gerd,[br]
~ich hab´ den bereich ein bisschen eingrenzen können: im vorderen wagendrittel mittig, ich habe dann auch gleich mal auf einer bühne druntergeschaut, ob es vieleicht mit der kardanwelle zu tun hat... (im höheren drehzahlbereich kommt es nähmlich noch zu einem "brumm-heulen"winking smiley. dabei ist mir aufgefallen, das der gummi des mittelwellenlagers lose ist. ich weiss nun nicht, wie ein solcher heile (neu) aussieht, kann mir aber denken, dass er mit dem metall verbunden sein muß, damit die welle nicht schlagen kann und in der flucht bleibt. ich bin zwar kein schrauber (oder nur ein kleiner) aber dies würde die geräusche erklären - ein knarren und poltern beim zügigen anfahren, wenn hohe drehmomente übertragen werden, und ein geräusch mit hoher frequenz bei höherer drehzahl. falls dies nun wirklich die ursache sein sollte bin ich nun auf der suche nach einem heilen mittelwellenlager, einem werkstatthandbuch und ein paar schraubertips, wie man es austauscht......[br]
~schon mal danke[br]
~jens[p]
Hallo Jens,[p]
die Kardanwelle gab's beim /8 sowohl zwei- als auch dreiteilig.[br]
Bei der zweiteiligen Ausführung kommt man um den Ausbau nicht herum, [br]
bei der dreiteiligen kann man vielleicht (hab' noch nie eine [br]
dreiteilige repariert) den Mittelteil der Welle ausreichend[br]
verschieben und kommt um ein Abflanschen am Getriebe und Diff herum.[p]
Die Gelenkwellenlager gibt es als Ersatzteil mit eingepreßtem [br]
Kugellager und ohne. (Man kann günstig ein handelsübliches[br]
geschlossenes Lager kaufen und es selber einpressen).[p]
Ersatzteilnummern (Orig. MB bzw. Zubehör FEBI):[p]
Zweiteilige Welle:[br]
Gelenkwellenlager mit Kugellager 115 410 42 81 S (Febi-Nr. 7148)[br]
Gelenkwellenlager ohne Kugellager 115 410 42 81 (Febi-Nr. 5260)[br]
Kugellager 003 981 23 25 (Febi-Nr. 5362)[p]
Dreiteilige Welle:[p]
Vorderes Lager:[br]
Gelenkwellenlager mit Kugellager 115 410 43 81 S (Febi-Nr. 7149)[br]
Gelenkwellenlager ohne Kugellager 115 410 43 81 (Febi-Nr. 5261)[br]
Kugellager 003 981 23 25 (Febi-Nr. 5362)[p]
Hinteres Lager:[br]
Gelenkwellenlager mit Kugellager 115 410 44 81 S (Febi-Nr. 7150)[br]
Gelenkwellenlager ohne Kugellager 115 410 44 81 (Febi-Nr. 5262)[br]
Kugellager 003 981 23 25 (Febi-Nr. 5362)[p]
Ausbauen / Zerlegen der Welle:[br]
- Festellbremsausgleichshebel abnehmen[br]
- Brücke am Boden abschrauben[br]
- Klemmmutter an der Gelenkwelle (bei dreiteiliger Welle: vordere[br]
Klemmmutter) etwa 2 Umdrehungen lösen, Gelenkwellenteile[br]
zueinander zeichnen ![br]
- Gelenkwelle an Getriebe und Differential abflanschen[br]
- Gelenkwellenzwischenlager abschrauben, Gelenkwelle vorne vom [br]
Zentrierzapfen abdrücken, Welle abnehmen[br]
- Bei dieser Gelegenheit die Dichtlippe vorne an der Zentrierhülse[br]
(am Flansch direkt am Getriebeausgang) kontrollieren[br]
- Gelenkwelle an der Klemmschraube trennen[br]
- Gummimanschette abziehen[br]
- Sicherungsring aus der Nut entfernen[br]
- Schutzkappe (sitzt vor dem Lager) abnehmen[br]
- Kugellager mit Abzieher abziehen[p]
Einbau:[br]
- Kugellager in Gummilager einpressen (z.B. mit Hammer + einem[br]
Stahlrohr, das den Durchmesser des Kugellagerinnenrings hat)[br]
- Zentrierhülse(n) mit Molykote (Longterm 2, Mobil-Grease MP o.ä.)[br]
einschmieren (ca. 6 g pro Hülse)[br]
- Gummi-Faltenlager auf Gelenkwelle aufpressen:[br]
zweiteilige Welle: Das V der Gummifalte soll entgegen der[br]
Fahrtrichtung zeigen [br]
dreiteilige Welle: Vorderes Lager V-Falte in Fahrtrichtung, hinteres[br]
V-Falten-Lager entgegen der Fahrtrichtung[br]
- Schutzkappe aufstecken[br]
- Sicherungsring einsetzen, Schutzkappe soll nun am Lagerinnenring [br]
anliegen[br]
- Gummimanschette wieder drüberziehen (muß am dünnen Ende "einrasten"winking smiley[br]
- Keilwellenprofil einfetten, Welle wie gezeichnet zusammenstecken[br]
- Welle wieder einbauen, Klemmverschraubung noch nicht anziehen[br]
- Brücke einbauen, Feststellbremsenausgleichshebel einbauen[br]
- Fahrzeug auf Boden stellen, einige Male hin- und herschieben, sodaß[br]
sich ein spannungsfreier Zustand der Welle ergibt, in diesem Zustand[br]
(Fzg nicht anheben!) Klemmverschraubung anziehen[p]
Wenn ich nichts übersehen habe, müsste das Thema jetzt gegessen sein.[p]
Anmerkungen:[br]
- Die Gelenkwelle wurde (im Werk) als ein Teil gewuchtet, daher ist es[br]
wichtig die Teile vor dem Zerlegen zueinander zu zeichnen!!!![br]
- Selbstsichernde Muttern (Flansch am Getriebe und Diff) sollten[br]
eigentlich grundsätzlich erneuert werden[p]
Viel Spaß[p]
Gerd[br]



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